Leonardo De Gregorio: Eine Reise durch Handwerkskunst und Zusammenarbeit (Teil 3)

Bei Alba GB freuen wir uns, unsere Gesprächsreihe mit dem italienischen Gitarrenmeister Leonardo De Gregorio abzuschließen. Im letzten Teil diskutieren wir, wie Leonardos Werk im Laufe der Jahre gereift ist, erkunden seine frühen Instrumente und beleuchten seine jüngste Zusammenarbeit mit seinem Gitarrenkollegen Romano für REG 2025. Außerdem erfahren wir mehr über einige bemerkenswerte Künstler, die derzeit mit Leonardos Gitarren auftreten.

Die frühen Jahre: Leonardos erste Gitarren

Alba GB :

Leonardo, Ihre heutigen Gitarren sind für ihre raffinierten Details und ihren ausgewogenen Klang bekannt. Wie unterschieden sich Ihre frühen Instrumente hinsichtlich Konstruktion und Materialien von Ihren heutigen Gitarren?

Leonardo De Gregorio:

Überraschenderweise gelingen meine frühen Experimente wirklich gut und entwickeln sich hervorragend. Das verdanke ich vor allem meinem Lehrer und meinen Mentoren, die mich in diesen ersten entscheidenden Jahren eng begleitet haben. Anfangs baute ich mit traditionelleren Methoden, dickeren Decken, kräftigeren Verstrebungen und hauptsächlich Fichtenholz für die Resonanzböden. Mit der Zeit entwickelte sich meine Konstruktion allmählich hin zu leichteren Decken und einem ansprechenderen Design. Aber selbst diese ersten Gitarren, die ich unter sorgfältiger Anleitung gebaut habe, klingen auch heute noch hervorragend.

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Entwicklung der Materialauswahl

Alba GB:

Wie hat sich Ihre Herangehensweise an die Holzauswahl im Laufe der Jahre verändert?

Leonardo De Gregorio:

Anfangs habe ich mich stark auf die Optik konzentriert. Mit der Zeit habe ich gelernt, mich vor allem auf die akustischen Eigenschaften zu verlassen. Heute wähle ich Hölzer vor allem nach ihrer Ansprache, Resonanz und strukturellen Stabilität aus. Meine Holzwahl dient heute immer akustischen Zielen. Diese veränderte Priorität hat die Klangqualität und Langlebigkeit meiner Gitarren maßgeblich geprägt.

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Einflussreiche Wendepunkte

Alba GB:

Gab es bestimmte Momente oder Einflüsse, die Ihre Herangehensweise maßgeblich verändert haben?

Leonardo De Gregorio:

Ja, der Besuch internationaler Gitarrenmessen, die Begegnungen mit führenden Musikern und Gespräche mit anderen angesehenen Gitarrenbauern haben meine Perspektive verändert. Ein wichtiger Wendepunkt war die Entdeckung des Potenzials der Double-Top-Konstruktion vor etwa einem Jahrzehnt. Ein weiterer Wendepunkt war das selbstbewusstere Experimentieren mit Zedernholz und das Erlernen des richtigen Umgangs damit, um die gewünschten Klangqualitäten zu erzielen. Diese Entdeckungen haben meine Herangehensweise an den klassischen Gitarrenbau dramatisch erweitert.

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Zusammenarbeit mit Romano für REG 2025

Alba GB:

Vor Kurzem haben Sie mit Ihrem Kollegen Romano an einem Gitarrenprojekt für REG 2025 zusammengearbeitet. Können Sie uns von dieser Erfahrung und der Gitarre erzählen, die Sie gemeinsam gebaut haben?

Leonardo De Gregorio:

Die Zusammenarbeit mit Romano war eine fantastische Erfahrung. Romano verfügt über umfassende Kenntnisse des traditionellen römischen Gitarrenbaus, insbesondere hinsichtlich Klangprojektion und Klarheit. Für die REG 2025 haben wir unsere Methoden kombiniert und meinen leichten, flexiblen Ansatz mit Romanos akribischer Aufmerksamkeit für Klangklarheit und -projektion in Einklang gebracht. Für die Gitarre verwenden wir sorgfältig ausgewählte Alpenfichte für die Decke und einzigartiges Rio-Palisander für Boden und Zargen. Die Beleistung ist ein Hybridsystem, das Elemente unserer beiden Techniken vereint. Das Ergebnis ist eine Gitarre, die unsere individuellen Stärken wunderbar vereint – reichhaltig, klar und vielseitig.

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Gemeinsam bauen: Der Wert der Zusammenarbeit im Gitarrenbau

Alba GB:

Glauben Sie, dass solche Kooperationen Ihre zukünftige Arbeit beeinflussen?

Leonardo De Gregorio:

Absolut. Die Zusammenarbeit mit Romano war inspirierend und lehrreich zugleich. Sie hat mein Denken herausgefordert und neue Möglichkeiten eröffnet. Zusammenarbeit zwingt einen, seine Gewohnheiten, Methoden und Annahmen zu überdenken. Diese Erfahrung hat mir neue Erkenntnisse gebracht, und ich plane, einige Elemente von Romanos Ansatz in meine zukünftigen Instrumente zu integrieren.

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Bemerkenswerte Künstler, die Leonardos Gitarre spielen

Alba GB:

Ihre Gitarren werden mittlerweile von renommierten Künstlern weltweit gespielt. Können Sie uns einige dieser Musiker vorstellen?

Leonardo De Gregorio:

Ich bin dankbar, dass meine Instrumente von außergewöhnlichen Gitarristen gespielt werden. Dazu gehören Massimo Delle Cese und Arturo Tallini, deren Spiel perfekt zu meinen Instrumenten passt. Auch Gianmarco Ciampa hat bereits viele Auftritte mit einer meiner Double-Top-Gitarren absolviert und ihre dynamischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Jeder dieser Künstler gibt mir wertvolles Feedback und hilft mir, mich kontinuierlich zu verbessern.

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Die Beziehung zwischen Künstler und Gitarrenbauer

Alba GB:

Wie beeinflusst direktes Feedback von Gitarristen Ihre Arbeit?

Leonardo De Gregorio:

Feedback ist unerlässlich. Es beeinflusst meine Entscheidungen zu allen Aspekten – Beleistungsmuster, Halsform, Holzauswahl und sogar kleine ergonomische Anpassungen. Durch das direkte Feedback der Musiker kann ich subtile Verbesserungen vornehmen, die für professionelle Musiker von großer Bedeutung sind. Es ist ein fortlaufender Dialog, der sowohl dem Künstler als auch meinen zukünftigen Gitarren zugutekommt.

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Ratschläge für angehende Gitarrenbauer

Alba GB:

Welchen Rat würden Sie jungen Gitarrenbauern, die ihre Karriere beginnen, aufgrund Ihres Werdegangs geben?

Leonardo De Gregorio:

Ich rate zu Geduld und Offenheit. Es ist wichtig, mit den Grundlagen zu beginnen – lerne traditionelle Methoden gründlich kennen, bevor du zu mutig experimentierst. Bleibe immer offen für Neues, besuche Gitarrenvorführungen, sprich direkt mit Spielern und ignoriere ihr Feedback nie. Baue Beziehungen auf, sei neugierig und lass deine Arbeit sich natürlich entwickeln.

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Abschließende Überlegungen zu einem lebenslangen Handwerk

Alba GB:

Zum Abschluss unserer Serie: Wie sehen Sie die Entwicklung Ihrer Arbeit in den kommenden Jahren?

Leonardo De Gregorio:

Ich werde meine Double-Top-Konstruktion weiter verfeinern und ihre Grenzen erweitern, ohne die Authentizität des italienischen Klangs zu verlieren. Ich werde weitere Kooperationen wie die mit Romano in Betracht ziehen, da ich glaube, dass sie meine Perspektive bereichern. Die Essenz des Gitarrenbaus liegt darin, ständig zu lernen und niemals statisch zu werden. Solange ich immer wieder Neues entdecke, werde ich als Gitarrenbauer weiter wachsen.

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Alba GB:

Leonardo, vielen Dank, dass Sie in diesen drei Gesprächen Ihre Reise, Ihr Fachwissen und Ihre Leidenschaft mit uns geteilt haben.

Leonardo De Gregorio:

Vielen herzlichen Dank. Es ist mir immer eine Ehre, diese Themen ausführlich mit Ihnen zu diskutieren. Ich freue mich auf unsere nächsten Gespräche.

Alba GB:

Wir werden uns bestimmt wieder bei Ihnen melden, sobald wir bald unser erstes Instrument von Ihnen erhalten. Wir werden uns dann wieder über die Gitarre und vieles mehr unterhalten. Vielen Dank an unsere Leser. Folgen Sie Alba GB weiterhin für weitere Interviews und Einblicke sowie für den Verkauf professioneller klassischer Gitarren von außergewöhnlichen Gitarrenbauern wie Leonardo De Gregorio.

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